Luftfahrtliteratur
Georg J. Landsberger
Kraftstoffleckagen
Behebung an Flugzeugen mit Integraltank
In den Anfangsjahren der Luftfahrt wurden die Kraftstoffbehälter der Flugzeuge verhältnismäßig einfach durch Falzen, Schweißen oder Nieten aus Messing- oder Aluminiumblechen hergestellt. Auftretende Leckagen an den Behältern konnten ohne großen Aufwand repariert werden, da deren Ausbau möglich war. Die festgestellte äußere Leckagestelle war auch meistens die im Innenbereich liegende Eintrittsstelle.
Mit Einführung der Turbinentriebwerke nach dem Zweiten Weltkrieg an zivilen und militärischen Flugzeugen bestand aufgrund der höheren Kraftstoffverbräuche dieser Triebwerke die Forderung nach Behältern mit größerem Volumen.
Der Einbau größerer Behälter wurde aber nicht angewendet, da dies ein übermäßiges Ansteigen der Flugzeugmasse zur Folge gehabt hätte. Daraus resultierend mussten die Tragflächen des Flugzeuges, die bisher hauptsächlich die Behälter aufgenommen hatten, als Kraftstofftanks in einer massenreduzierenden Integralbauweise hergestellt werden.
Bei dieser Bauweise werden großflächig gefräste Tragflächenbeplankungen und weitere Bauteile aus hochfesten Aluminiumlegierungen unter Anwendung verschiedener, eng tolerierter Verbindungselemente, zusammengefügt. Um diese Konstruktion „leckagesicher“ zu machen, werden schon während der Montage und danach alle Kontaktflächen, Überlappungen und Spalte mit einem kraftstoffbeständigem Dichtmittel versehen.
Mit Einführung der Integraltanks in die Kraftstoff aufnehmenden Bereiche des Flugzeuges wurde auch die Behebung auftretender Leckagen schwieriger und aufwendiger, denn in den meisten Fällen liegt die äußere Leckagestelle von der Eintrittsstelle im Behälterinneren weiter entfernt und ist nicht sofort erkennbar. Der Leckageweg muss hierzu erst durch spezielle Verfahren ermittelt werden.
Überschreitet eine Kraftstoffleckage in sicherheitsrelevanten Bereichen des Flugzeuges die zugelassenen Schadensgrenzen des jeweiligen Flugzeugherstellers, so muss vor einem erneuten Flugeinsatz deren Behebung erfolgen, um nicht einen Totalausfall des Flugzeuges zu riskieren.
1. Auflage 2011 - 170 Seiten - 149 Abbildungen, Tabellen und Diagramme - Format 29,7 x 21,0 cm - 500 g - gebunden - Preis € (D) 34,90 - Preis € (A) 35,90 - Preis CHF (CH) 58,00 - ISBN 978-3-929845-03-7
Inhalt des Buches
1. Flugzeuge und Kraftstoffe
Kraftstoffarten der Flugzeuge Kraftstoffe für Kolbentriebwerke Kraftstoffe für Turbinentriebwerke Verunreinigungen im Kraftstoff Feste Stoffe Schlammablagerungen Mikrobenbefall Wasser im Kraftstoff Ablauf der Wasseraufnahme Feststellung von Wasser Umgang mit Kraftstoffen Kraftstoffeinsparung Alternative Kraftstoffe Synthetisches Kerosin Kraftstoffe aus Kohle (CTL) Kraftstoffe aus Erdgas (GTL) Kraftstoffe aus Biomasse (BTL) Kraftstoffe aus Pflanzenölen (HVO) Flüssigwasserstoff (LH2) Schnellablassen von Kraftstoff
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2. Behälter zur Kraftstoffaufnahme
Lage der Behälter Zusatzbehälter Behälterkonstruktionen Starre Einbaubehälter Instandhaltung starrer Behälter Flexible Einbaubehälter Instandhaltung flexibler Behälter Integralbehälter Monolithische Kraftstoffbehälter Zugang zu den Behältern Lüftungsanlage der Behälter
3. Betanken der Kraftstoffbehälter
Zulaufbetankung Druckbetankung Sicherheitsvorschriften zur Betankung Betankungsmenge Kraftstoffumrechnungen Umrechnungsfaktoren der Systeme
4. Kraftstoffförderanlage
Versorgung der Triebwerke Förderleitungen Kraftstoffbehälterpumpen Behälterpumpenumgehungsventile Kraftstoffabsperrventile Siebe und Kraftstofffilter Rückschlagventile Kreuzschaltventile APU Kraftstoffversorgung
5. Überwachung der Förderanlage
Kraftstoff Vorratsanzeige Elektrische Vorratsanzeige Mechanische Vorratsanzeige Kraftstoff Durchflussanzeige Kraftstoff Druckanzeige Kraftstoff Druckmessung Kraftstoff Druckwarnung.. Kraftstoff Temperaturanzeige Kraftstoff Vereisungswarnung
6. Auftreten von Kraftstoffleckagen
Auslösefaktoren von Kraftstoffleckagen Leckagen an Kraftstoffbehältern Anwendung von Talkum-Puder Leckagen an nassen Behältern Schwierige Leckageerkennung Maximale Betankung der Behälter Simulierung von Flugbewegungen Leckagen an Verbindungselementen Kontrolle auf Festsitz Anwendung von Vakuumbehältern Anwendung von Farbmarkierung Kontrolle mit Drehwerkzeug Leckage an Überlappungen und Stößen Freilegungen zur Leckageerkennung Bewertung der äußeren Leckagen Eingruppierung der Leckagen Position der Leckage Maßnahmen für den Flugbetrieb Leckagerate an Kraftstoffbehältern Maßeinheiten für Leckageraten Leckageprüfung an leeren Behältern Überdruckverfahren Abdrücken unter Wasser Aufbringung von Seifenlösung Anwendung von Gasgemischen Anwendung von Ultraschall Auftreten von Leckagen im Fluge Leckagen am Triebwerk Kraftstofftransfer zwischen Behältern
7. Enttanken der Kraftstoffbehälter
Saugenttanken Druckenttanken Umpumpen Kraftstoff - Ablassventile Kraftstoff - Schnellablassanlage Belüftung der Kraftstoffbehälter Zoneneinteilung Zone 0 Zone 1 Zone 2 Gefährdete Bereiche Messung der Gaskonzentration
8. Begehen der Kraftstoffbehälter
Kraftstoffdampf - Luftgemische Flammpunkt des Kerosins Zündtemperatur des Kerosins Anforderungen zur Behälterbegehung Behälterkategorien Vorschriften und Regelwerke Brand- und Explosionsschutz Personenschutz Personenrettung Umgang mit Kraftstoffzusätzen Strontiumchromat Biobor JF Kathon FP 1.5 Freigabe zur Begehung Verfassung des Begehungspersonals Persönliche Schutzausrüstung Schutzkleidung Atemschutz Sicherheitswerkzeuge Sicherheitsmaßnahmen Beobachtungsposten Gefährdeter Bereich Rettungsmaßnahmen Rettung aus Kategorie 4
9. Feststellung von Eintrittsstellen
Sichtkontrolle auf Beschädigungen Seifenblasenmethode Leckageaustrittsstelle anblasen Leckageeintrittsbereich anblasen Behälter mit Druckluft Behälter mit Eindringflüssigkeit Unterdruck und Eindringflüssigkeit Unterdruckwerte Unterdruck und Eindringmittelspray Verfahren mit Unter- und Überdruck Unter- und Überdruckwerte Anwendung des Verfahrens Unterdruck und flexibler Behälter Unterdruckverfahren mit Begehung Leckageerkennung im Unterdruck Leckage am Verbindungselement Anwendung von Klebefittings Anwendung von Hohlbolzen Hohlbolzen mit Druckluft Hohlbolzen mit Eindringmittel Leckagesuche mit Gasen Helium als Prüfgas Leckagesuche mit Helium Wasserstoff als Prüfgas Leckagesuche mit Wasserstoff Analyse der Leckage Befundaufnahme der Leckage
10. Behebung von Leckagen
Endgültige Behebung von Leckagen Entfernung beschädigter Dichtmittel Kratzen mit Kunststoffwerkzeugen Vibrationswerkzeug Entfernung mit chemischen Mitteln Hochdruckstrahlen mit Wasser Entfernung durch Kunststoffbürsten Weitere Oberflächenvorbereitung Voranstriche und Dichtmittel Allgemeines über Voranstriche Allgemeines über Dichtmittel Handhabung der Dichtmittel Einfluss der Umgebungstemperatur Einfluss der Umgebungsluftfeuchte Anwendung der Dichtmittel Aushärten der Dichtmittel Anwendung von Warmluft Vermehrte Härterzugabe Katalytische Geräte Blockierung des Leckageweges Blockierung von der Außenseite Blockierung von der Innenseite Großflächige Dichtmittelaufbringung Pinsel und Rollenanwendung Aufspritzen der Dichtmittel Vorläufige Behebung von Leckagen Abdichten der Leckageaustrittsstelle Oyltite - Stik Dichtmittelstifte Epoxy Tabs Type “O“ Anwendung des Druckwerkzeuges Abdichtwerkzeug mit Schraube Abdichtwerkzeug mit Saugheber Click Patches Aluminiumfolie mit Dichtmittel Abdichten von Beplankungsstößen Abdichten von Überlappungen Kurzhinweise zur Leckagereparatur
11. Schließen der Kraftstoffbehälter
Kontrolle auf Fremdkörper Kontrolle der Reparaturstelle Komplettieren der Begehungsbereiche Anwendung von Zweitkontrollen Einbau der Zugangsdeckel
12. Dichtkontrolle am Behälter
Trockene Dichtkontrolle mit Prüfgas Nasse Dichtkontrolle mit Kerosin Wartezeit bis zum Betanken Wartezeit nach dem Betanken
13. Dokumentation und Freigabe
Erfassung von Beanstandungen Bescheinigung von Arbeitsunterlagen Freigabe des Flugzeuges
14. Überführung mit Leckagen
Ablauf bei Überführungsflügen Eingruppierung und Maßnahme Reduzierung der Kraftstoffmenge Blindsetzen betroffener Bereiche
15. Abläufe zur Leckagereparatur
Planung des Reparaturablaufes Statistik zur Leckagereparatur Sammelkarte
16. Fuel Tank Safety SFAR 88
Einführung der SFAR 88 Forderungen der Behörden Auslösefaktoren für eine Explosion Kontrollen und Änderungen Vorgaben an das Luftfahrtpersonal Fuel Airworthiness Limitations ALI´s CDCCL´s Beispiel für eine CDCCL Vermeidung von Explosionsgefahren Stickstoffeinblasung Sicherheit im Umgang mit Stickstoff
17. Anhang
Definition technischer Ausdrücke Fachtermini Englisch - Deutsch Kraftstoffe und Kraftstoffanlagen Werkzeuge und Geräte Dichtmittel und Hilfsmaterial Sicherheit und Gesundheitsvorsorge Technische Abkürzungen. Umrechnung der Maßsysteme Vorsätze und Vorsatzzeichen Große und kleine Zahlenwerte Literaturverzeichnis Sachwortverzeichnis |